Elemente der Gartengestaltung in Kitas: Steininseln
Herbert Österreicher plant und gestaltet Freianlagen von Kitas, Horten und Grundschulen. In einer Serie berichtet er an Beispielen, worauf man bei der Gartengestaltung achten sollte und was Kinder im Außengelände brauchen, um sich wohl zu fühlen.
Natursteine besitzen nicht nur auf Kinder eine große Anziehungskraft. Sie wirken umso mehr, wenn es sich um große Steine handelt, die vielleicht noch besondere Formen, Strukturen oder Färbungen aufweisen. In früheren Beiträgen wurde schon an einigen Beispielen gezeigt, wie Natursteine in einem Garten für Kinder zum Einsatz kommen können.1 Im Folgenden zeigen wir ein weiteres Beispiel, wobei die Bilder diesmal nicht nur aus der im nebenstehenden Kasten vorgestellten Kita, sondern aus verschiedenen Kindertageseinrichtungen stammen, um einige Variationsmöglichkeiten dieser Art der Gestaltung mit Natursteinen zu zeigen.
Eine Insel auf dem Trockenen
Drinnen wie draußen lässt sich immer wieder beobachten, wie sehr Kinder Plätze lieben, die den Charakter eines mehr oder weniger geschlossenen Raums besitzen. Vielfach handelt es sich dabei um kleine oder abgetrennte Räumlichkeiten innerhalb größerer Räume. Das kann ein Spielpodest oder ein Treppenunterbau in einem Innenraum sein, im Gartengelände erfüllen insbesondere Spielhäuser diesen Zweck. Aber auch ein Versteck unter Sträuchern oder eine nicht gut einsehbare Grube vermittelt Kindern rasch den Eindruck, ganz für sich sein zu können – ein wenig wie das Gefühl, auf einer Insel zu sein.
Aus diesem Grund spreche ich auch beim hier vorgestellten Gestaltungselement von einer Insel, und weil diese im Wesentlichen aus Natursteinen besteht, will ich das Ganze als »Steininsel« bezeichnen. Dass diese Insel ganz ohne Wasser auskommt, tut nichts zur Sache. Ihr Wesensmerkmal besteht darin, dass Kinder, die sich dort aufhalten, an einem Ort sind, der sich zwar innerhalb des Gartens befindet, aber dennoch einen eigenen Raum darstellt. Wenn eine solche Steininsel zudem von halbhohen Sträuchern oder größeren Blütenstauden und Gräsern umpflanzt ist, verstärkt das noch den Charakter der Abgeschiedenheit. Je nach Gartengelände kann das auch durch einen Randwall aus aufgeschütteter Erde erreicht werden oder indem man die Steininsel von vornherein in einer abseits gelegenen Ecke des Gartens platziert.
Kontakt
Herbert Österreicher ist Diplom-Ingenieur und Magister Artium. Er plant und gestaltet Außenanlagen und Gärten von Kindereinrichtungen. Darüber hinaus führt er Seminare und Exkursionen zu verschiedenen Bereichen der Umweltbildung durch und ist als Autor für Fachzeitschriften und Verlage tätig.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.kinderfreiland.de
1 Vgl. Betrifft KINDER 4/2016: Wo sich die Sonnenwärme hält; 5/2016: Wasser marsch!; 6-7/2016: Zwischen drinnen und draußen
Den vollständigen Beitrag und weitere Artikel zum Thema können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 03/17 lesen.