Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wer sind eigentlich »Wir« und wer »die Anderen«? Warum demonstrieren wir so oft Gegensätze, die ein Miteinander erschweren? Leben wir nicht besser zusammen, wenn wir voneinander lernen, wenn wir die vielfältigen Lebensweisen und Denkweisen schätzen und darüber in Austausch kommen? In dieser Ausgabe von Betrifft KINDER versuchen wir, eingefahrenes und vorurteilsbehaftetes Denken loszulassen.
Caroline Ali-Tani durchbricht in ihrem Beitrag die unzeitgemäße Vorstellung von homogenen Konstruktionen. Statt Zuschreibungen, Stereotypen und Vorurteilen will sie ein vielfältiges »Wir« bauen, das alle einbindet. Jörn Borke und Anja Schwentesius legen ihre Perspektive darauf, wie Kultursensitivität Schritt für Schritt Einzug in die Kita halten kann. Kleine Fortschritte sehen Heidi Keller und Jutta Gruber. Sie tauschen sich über den »unsichtbaren Tropenhelm« aus. Sind wir bereit, den abzusetzen?
In der Kita offen zu arbeiten gelingt nicht sofort. Edeltraud Prokop hat mit ihrem Team das Kinderhaus geöffnet und berichtet vom Prozess dahin, von den wenigen Tiefs und vielen Hochs. Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen!
Wenn wir Kinder beobachten, bedienen wir häufig unbewusst Klischees. Wir sind z.B. geprägt von Geschlechterbildern und können diese jedoch abstreifen, wenn wir reflektieren. Kornelia Schneider und Jutta Gruber besprechen das in einer weiteren Folge ihrer Serie »Mit Lerngeschichten wachsen«.
Erfrischende Anregungen für kreatives Arbeiten hat Helena Zagrijtschuk. Sie zeigt, von Reggio angeregt, wie viel Inspiration im Thema »Kleckse« steckt. Sie erzählt die 100 Sprachen der Kleckse: Formen, Farben, Materialien und viel mehr.
Sybille Haas hat in Neuseeland erfahren, wie Kunst und Nachhaltigkeit miteinander verflochten werden. Ihr Beitrag ist auch eine ästhetische Einladung zum Klimaschutz.
Ein starkes »Wir« braucht den Dialog. Mit ihrer neue Bücherschau lädt die AG Bücher für Vorleser zum miteinander Lesen, Nachdenken und Philosophieren ein.
Viel Spaß beim Lesen wünschen im Namen der Redaktion
Jens Klennert und Tania Miguez