Selbstbestimmung von Kindern und ihr pädagogischer Sinn
»Die können doch nicht machen, was sie wollen…« Das ist die häufigste Reaktion von Erwachsenen, wenn Kindern Autonomie zugestanden werden soll. Was unter anderem daran liegt, dass weder Inhalte noch Ziele klar sind. Ein Beitrag von Gerlinde Lill und Roger Prott.
Im Sinne meines Freiheitsverständnisses bedeutet »Autonomie« ein Maximum an Freiheit der Lebensgestaltung auch für Kinder. Grenzen dieser Freiheit sind die Rechte der anderen Kinder. Die Grenzen werden jedoch nicht gesetzt durch die Erziehungstheorien oder gar die Wünschen der Lehrer.
Als die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 20. November 1989 das »Übereinkommen über die Rechte des Kindes«, die UN-Kinderrechtskonvention (KRK), einstimmig annahm, war dies das erste Mal in der Geschichte, dass die Rechte der jüngsten Weltbürger durch einen internationalen Vertrag anerkannt wurden. Erstmals fand die Beziehung zwischen dem Wohlergehen der Kinder und dem Befinden der Gesellschaft, der sie angehörten, offiziell Anerkennung.
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